Lossprechungsfeier der Schneiderinnen

Am 05.04. war es für 24 junge Frauen soweit - sie wurden von Lehrlingen zu Gesellinnen. Die Turnhalle der Heimschule Kloster Wald ist gut gefüllt mit allerlei Persönlichkeiten des regionalen Handwerks und der Gemeinde Wald und den Familien der Jung-Gesellinnen.
Vizepräsident der Handwerkskammer Reutlingen Paul-Gerhard Alber betonte gleich zu Beginn seiner Ansprache, dass er noch nie vor einer rein weiblichen Abschlussklase im Handwerk gestanden ist - der Frauenanteil in der Handwerkskammer sei etwa bei 20% - da leiste die Heimschule einen sehr großen Beitrag. Alber betont in seiner Rede, dass die HWK eine duale Ausbildung absolut befürwortet, der doppelte Abschluss sei sehr viel wert. Dies wird unterstrichen durch die Erfolge der Ausbildung an der Heimschule. In jedem Jahr sind Absolventinnen bei Kammer-, Landes- und sogar Bundeswettbewerben vorne mit dabei.
Alber gibt zwar zu, dass die jungen Gesellinnen mit Abitur und Gesellenbrief zwar bereits gut auf den Alltag vorbereitet seien, betont aber auch, dass die jungen Frauen nie die Hände einfach so in den Schoß legen sollen - sie sollen nie aufhören, gut zu sein - im Gegenteil, sie sollen immer nach besserem streben. Eine Möglichkeit wäre ja auch der Meister in ihrem Fach...
Anschließend wurde jeder Absolventin ihr Gesellenbrief herausgegeben und die Preisträgerinnen bekamen noch ein kleines Präsent überreicht. Diese sind in diesem Jahrgang mit der Note...
... 2,0: Theresa Möller, Jule Orbansky und Sophie-Marie Vielberth
... 1,8: Lydia Menne, Carolin Rexroth und Sophia Weis
... 1,7: Lara Beirer und Amica Förster
... 1,5: Theresa Walz.
Schulleiterin Heidi Linster nannte es einen "strahlenden Tag", bei dem die jungen Gesellinnen und die Sonne um die Wette strahlten. Sie beglückwünschte die jungen Damen für ihr handwerkliches Können, ihre Kreativität - und darum, dass sie etwas können, was eine KI nicht kann: Mit den Händen etwas Schönes und Praktisches herstellen. Sie nahm Bezug auf den "Anfängergeist", den die Mädchen zu Beginn ihrer Ausbildung in Klasse 9 in Anbetracht der ersten Stiche, Schnitte und selbstgemachten Kleidungsstücken erfahren haben. Diesen sollen sie auch in Zukunft bewahren, denn auch im weiteren Leben wird es oft Situationen geben, in denen sie sich wie Anfänger fühlen werden. Aber mit ihrem Wissen, Können und der Kreativität werden sie auch mitdiesen neuen Situationen klarkommen. Sie sandte die jungen Frauen aus mit dem Zitat: "Ihr hinterlasst Spuren - schöne Spuren, ihr macht die Welt ein bisschen schöner".
Internatsleiterin Rita Schmid schloss sich ihren Vorredner:innen an und beglückwünschte alle Absolventinnen. Vor allem für die internen Gesellinnen war Wald ein großes Kapitel in ihrem Leben - aber die Türen von Kloster Wald werden ihnen immer offen stehen.
Sophia Weis sprach für die Absolventinnen ebenfalls von einem neuen Kapitel, auf welches sie "mit Wehmut, aber auch mit Freude" schauen. Sie gab einen kurzen Abriss der Lehrezeit, und bedankte sich bei den Meisterinnen, die jede auf ihre Art und mit ihren Tipps und Tricks dazu beigetragen hat, dass sie erfolgreich den Abschluss geschafft haben. Sie nahm auch Bezug auf Frau Linsters Aussage mit dem Anfängergeist - zum Beispiel beiden Prüfungsstücken sah vieles manchmal vielleicht aussichtslos aus. Aber mit Fleiß und Beharrlichkeit kann man sich auch manchmal selbst übertreffen und irgendwie doch alles schaffen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Johanna Schuler am Klavier und dem Trio aus Amalia Steinmann (Gesang), Käthe Fuhrmann (Klavier) und Vivtria Ey Garcia (Percussion).
Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee und Kuchen in der Mensa ging es dann zum abendlichen Highlight - der Modenschau. Hier zeigten die Gesellinnen verschiedene, selbst angefertigte Kleidungsstücke in einer erlaborierten Show. Hier sprechen die Bilder Bände.
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