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17.06.2024

Ausflug ins Kloster zum heiligen Gervasius

Aufführung des Stücks „Guns'n'Nuns" des Literatur und Theater-Kurses der Klassenstufe 12

Gerade wenn in Süddeutschland wieder das Wetter zu wünschen übrig lässt und der Sommer eher wie Herbst oder Frühjahr wirkt, dann haben Viele nicht erst seit Goethe Italiensehnsucht. Der Literatur und Theater-Kurs der Klassenstufe 12 „erfüllte" diesen Wunsch, indem er am Freitag, den 14. Juni 2024, ab 17 Uhr die Zuschauer*innen in der Turnhalle ins Nachbarland zumindest imaginativ entführte. Über Monate hatte der Kurs an seinem Stück mit seinen charmanten Figuren gefeilt und die Vorlage von Kai Hinkelmann „Guns'n'Nuns" nach eigenem Gusto umgearbeitet; nun führte er die Kriminalkomödie auf.

Alles beginnt mit dem Fortgang einer Ordensschwester aus dem italienischen Kloster zum heiligen Gervasius. Kurz darauf werden die Zuschauer*innen Zeuge von der Ankunft eines überaus suspekten Trios im Kloster: des eher untalentierten Fahrers Luigi, des dominanten Anführers Jack sowie des wortkargen, stoischen Dritten im Bunde, Nick. Was es mit diesen Männern auf sich hat und warum sie eigentlich ganz gut ins malerisch gelegene Kloster passen, entwirrt sich im Laufe der rund einstündigen Handlung. Es zeigt sich, dass die südeuropäischen Schwestern Einiges auf dem Kerbholz haben und für diverse Banküberfälle in der Region verantwortlich sind – anders als die dergestalt wirkenden Luigi, Jack und Nick, die derlei kriminelle Fähigkeiten gerne hätten, faktisch aber eher z.B. an den Banken vorbeifahren. Mittendrin im komödiantischen Geschehen: die Ermittlerin Valuzzi von der hiesigen Polizei. Mal bewusst, mal eher unfreiwillig, sorgen die Schwestern und die Möchtegern-Bankräuber für allerlei Nebelbomben und Irritationen bei der Kommissarin, die erst am Ende des Stück die wahren Begebenheiten zu durchschauen scheint. Mit allerlei Druck kann sie sich schlussendlich die Beute sichern, gibt dafür aber Karriere und Reputation auf. Die Schwestern und das Trio schert es nicht; sie schließen sich in der letzten Szene sogar zusammen, um noch erfolgreicher für Reparaturen wie etwa ein kaputtes Dach „notwendiges" Geld zu beschaffen.

Die Zuschauer*innen amüsierten sich köstlich bei der heiteren, italienischen Kriminalkomödie. Das gelungene Bühnenbild, u.a. in Form von floralem Gartenhaus nebst Gartenbank, aber auch etwa die schön designten „Autos" – zu einem Großteil in Zusammenarbeit mit dem Leistungskurs Bildende Kunst unter der Leitung von Simona Menne entstanden –, der effektvolle Einsatz von Licht und Musik – man denke an die „Rotlichtszene" und das Cover des bekannten Songs Bella Ciao, welches das Stück einleitete: All dies passte schön ineinander und konnte unter großer Mithilfe der Licht und Ton-AG sowie Julian Pfau und mit toller Unterstützung des Hausmeisterteams (Alexander Schlegel, Reinhold Orend und Ewald Häußler) schön zur Geltung gebracht werden. Ein leichtes Stück hatte die Besucher*innen verzaubert und für frenetischen Applaus gesorgt – und eindrucksvoll gezeigt, wie textsicher und souverän die 17- bzw. 18-jährigen Schauspielerinnen der Kursstufe 12 aufgespielt hatten – und dies in der stressigen Zeit kurz vor dem mündlichen Abitur. Dafür ist ihnen größter Respekt zu zollen und für die schöne Ablenkung (und „Entführung" nach Italien) zu danken.

P.S.: Der Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft komplettierte schlussendlich einen überaus gelungenen und schönen Abend.

Text: André Kiefer
Bilder: Ramona Fischer-Weiß, Julian Pfau

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