Lossprechungsfeier der Schreinerinnen und Holzbildhauerinnen
Am 11.02.2023 feierten in der Turnhalle 17 neue Gesellinnen ihre Lossprechung.
In Ihrer Begrüßungsrede von Diana Kempf hebtesie die Weitsicht der Gründerschwestern hervor, die bereits 1951 basierend auf den Grundideen "ora et labora" und "Mit Kopf, Herz und Hand" den Schulabschluss mit der Berufsqualifikation verknüpften. Seither haben 1689 Gesellinnen ihren Abschluss in Wald gemacht, und dies mit vielen landes- und bundesweiten Preisträgerinnen, wie Herr Eisert in seiner Rede bestätigte.
Der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Reutlingen bekräftigte die Wichtigkeit und den Wert der Doppelqualifikation, die einen schnellen Einstieg in das Berufsleben ermögliche - schließlich bräuchten wir "nicht nur Dichter und Denker". Er ermunterte die Gesellinnen, die Meisterlehre anzugehen, da diese Qualifikation beim derzeitigen Arbeitskräftemangel wohl die besseren Zukunftsaussichten böte.
Die eigentliche Lossprechung der Gesellinnen wird normalerweise durch einen Handwerksmeister durchgeführt, Herr Eisert betonte, dass er es aber trotzdem machen dürfe. Seine Freisprüche seien normalerweise "anderer Art" (er ist Jurist :) ), aber es sei bei dieser Gelegenheit auch mal anders möglich. Er befreite die jungen Damen von den Pflichten und Rechten eines Lehrlings und erhob sie in den Stand der Handwerksgesellinnen.
Studien haben gezeigt, dass es beruhigt und Stress reduziert, wenn man sich im Wald aufhält, so Schulleiterin Heidi Linster. Sie erweiterte dieses Konzept auf die Arbeit mit dem Werkstoff Holz - wobei die Gesellinnen dies wohl momentan nicht bestätigen können aufgrund ihrer schweißtreibenden Arbeit an den Gesellenstücken die letzten Monate. Sie war voller Bewunderung und betonte, dass die jungen Damen solz auf ihre Leistungensein dürfen. Sie schloss damit, die positiven Effekte des Waldes auch auf die Schule "Wald" zu übertragen, und hofft, dass der Aufenthalt in der Schule einen schönen Lebensabschnitt darstellt.
Internatsleiterin Rita Schmid wünschte ihnen Alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und ermutigte sie mit den Worten "Steht eure Frau".
Die Gesellinnen dankten allen voran ihren Meistern, die mit viel Motivation, Ausdauer und Geduld die Mädchen unterstützten - und die Lehre mit etlichen lustigen Sprüchen auflockerten. Die Ausbildung habe neben dem fachlichen Wissen vor allem auch die Frusttoleranz und die "kreative Vertuschung" weiterentwickelt. Vor allem haben sich aber feste Freundschaften entwickelt, die auch über die Ausbildung hinaus erhalten bleiben werden.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Louisa Zachert und Yara Mielke am Flügel und Magdalena Vycudilik an der Violine.
Text und Fotos: Joachim Ott
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