Ein Engel verleiht Flügel
Weihnachtsspiel 2019
Er war ganz aufgeregt, der Engel Emmanuel. Alle Engel hatten bereits ihre Flügel bekommen und kannten damit auch die Person, die sie als Schützlinge behüten sollten – nur Emmanuel, der mussteauf seinen Auftrag noch warten.
Mit dieser Szene der Ungewissheit, aber auch des Aufbruchs, begann am 15. Dezember das diesjährige Weihnachtsspiel am Kloster Wald. Wie jedes Jahr kamen Eltern, Verwandte, Mitschülerinnen, Bekannte, Schwestern und Mitglieder des Lehrerkollegiums im Jenner zusammen, um eine Bühneninterpretation der Weihnachtsgeschichte zu erleben.
Emmanuel sollte nicht lange warten. Bald schon überreichte der Erzengel Gabriel ihm seine Flügel und er war ein Engel wie die anderen geworden. Seinen Schützling kannte Emmanuel aber noch nicht; dafür sollte er dem Stern folgen. Über derjenigen Person würde er verweilen, der Emmanuel als Schutzengel dienen sollte. Wieder war die Aufregung groß, denn der Engel sollte nicht irgendeinen einfachen Menschen, sondern einen König beschützen – so wurde es ihm angekündigt.
Am Ende stand der Stern über einem Stall in Bethlehem, in der arme Eltern gerade ein Kind geboren hatten. Es lag, weil nichts anderes da war, in einer Krippe. Als der Engel in dem Stall nach einem König suchte, waren alle ungläubig, selbst die Tiere. Einen König hatte niemand gesehen. Doch es stellte sich heraus, dass gerade das Kind armer Eltern dieser König sein sollte. Den Menschen war der Heiland, Jesus, geboren, die heiligen drei Könige waren sogleich präsent, um das Jesuskind reich zu beschenken.
Das Weihnachtsspiel war eine gelungene Premiere für Sabine Kaenders, die nach dem Martinsspiel zum zweiten Mal mit der Theater-AG der Unterstufe ein Stück inszeniert hat. Begleitet von den Waldlerchen und Richard Fischer am Flügel, gelang ihr eine fröhliche und bunte Aufführung, die von den zahlreichen Kostümen aus dem Walder Theaterspeicher profitierte.
Besser konnte der Endspurt vor den Weihnachtsferien für alle Beteiligten und Zuschauenden kaum eingeleitet werden – und Emmanuel kann sich ganz unaufgeregt seiner neuen Aufgabe widmen.
Christian Mehrmann
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